Technik
Claudia Neumann nennt Anfeindungen im Netz "grauenvoll"
GDN -
ZDF-Fußballkommentatorin Claudia Neumann hat sich bestürzt über Anfeindungen und Demütigungen gegen sie geäußert. "Ich finde das einfach grauenvoll. Diese Art von Kommunikation und falschem Demokratieverständnis, die sich durch die sozialen Medien frisst, ist grauenvoll", sagte Neumann der "Zeit".
Das sei "auch kein Claudia-Neumann-Problem, sondern ein gesellschaftliches Phänomen". Es gehe, so Neumann, bei der Kritik nicht um sie als Person, "sondern darum, dass sich Frauen erdreisten, in exponierten Positionen im Fußball aufzutauchen. Die Hetzer kennen mich ja nicht." Neumann hat auch eine Erklärung dafür, warum im Fußball gesellschaftliche Entwicklungen so spät ankommen: "Vielleicht brauchen Männer ihre kleine Oase des Rückzugs, in der man sie Kind sein lässt." Gewissen Menschen scheine jegliche Form des Anstands abhandengekommen zu sein. "Jedes Anderssein geht ihnen gegen den Strich. Ob es weibliche Kommentatoren sind oder homosexuelle Spieler, Fußballer mit Migrationshintergrund – manche Menschen scheinen nicht akzeptieren zu wollen, dass ihnen das Altbekannte abhandenkommt", so die Fußballkommentatorin. Sie zeigte Verständnis für all diejenigen, die lieber einer Männerstimme zuhören. "Es gibt auch Frauen, die lieber Béla Réthy zuhören als mir. Das ärgert mich nicht. Solange die Kritik nicht persönlich wird, soll auch jeder seinen Unmut äußern", sagte Neumann. Wen eine Frauenstimme störe, der solle einfach den Ton abschalten. Das ZDF hat wegen der Angriffe im Internet Strafanzeige gegen zwei Nutzer gestellt, die sich Neumann in sozialen Medien gegenüber extrem abfällig geäußert, sie beleidigt und öffentlich zu Straftaten aufgefordert haben.
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