Politik

Erdogan ruiniert die Marktwirtschaft

Mut zur Wahrheit!


Präsident Erdogan (Quelle: hurriyet)
GDN - Im Sultanat Türkei herrscht ab sofort eine Währungsanarchie. Erdogan reagiert mit der Brechstange auf die Inflation. Wir sind ja schon einiges von Erdogan gewohnt: Abschaffung der Meinungsfreiheit, Kritikern droht ihre sofortige Verhaftung und die Justiz wurde ihrer Unabhängigkeit beraubt.
Finanzminister Berat Albayrak
Quelle: news.zum.com
Präsident Erdogan hat eigenständig angekündigt, dass in der Türkei die Unternehmen “freiwillig“ die Preise um zehn Prozent senken sollen. Durch diesen Vorstoß öffnet die Regierung Erdogan Tür und Tor für eine ökonomische Anarchie. Im Kampf gegen die sehr hohe Inflation unterliegt der Präsident dem Trugschluss, das eine Preissenkung bei zahlreichen Gütern um 10 Prozent tatsächlich impliziert, er könne den Währungsverfall dadurch stoppen. Finanzminister Berat Albayrak betont gebetsmühlenartig immer und immer wieder, das ist eine freiwillige Kampagne und ruft die Bürger auf, Firmen zu unterstützen, die ihre Preise reduzieren. Tausende Firmen hätten schon zugesichert, dass sie mitmachen, sagte der Finanzminister Albayrak. Der Schwiegersohn von Erdogan stellte eine Webseite mit dem Titel “Kampf gegen die Inflation“ vor.
Zusammengefasst darf festgestellt werden, dass Präsident Erdogan die schleichenden Preiskontrollen einführt, damit die freien Märkte, die über Angebot und Nachfrage die Preise erst marktwirtschaftlich ermöglichen, einfach abzuschaffen.
Der amerikanische Wirtschaftsprofessor der Uni Loyola Thomas Di Lorenzo kommentierte dieses Vorgehen so: “Seit mehr als 4000 Jahren haben Diktatoren, Despoten und Politiker aller Couleur immer wieder Preiskontrollen als ultimatives Versprechen eingeführt“ (Quelle: Prof. Thomas Di Lorenzo).
Ergänzend durch GDN-Journalist: Die Geschichte hat uns gelehrt, wo das hingeführt hat.
Um die “Freiwilligkeit“ der Preissenkung auch noch eine optische Note zu verleihen, wurde selbstverständlich für die Unternehmen und Händler ein aufklebbares Logo für die “freiwilligen“ Teilnehmer an der Aktion Preissenkung 10 Prozent ins Leben gerufen.

Die Regierung Erdogan lässt jedoch offen, was denn mit den Händlern und Unternehmen geschehen soll, die sich nicht an der “freiwilligen Preissenkungsaktion“ beteiligen werden.

Es darf vermutet werden, dass wohl kaum ein roter Teppich für die “Unwilligen“ ausgerollt wird, sondern eher vermutliche andere Maßnahmen zur Einhaltung der “Freiwilligkeit“ bereitgehalten werden.
Die türkische Lira hat seit Jahresbeginn rund 40 Prozent an Wert eingebüßt. Der Staatsbesuch durch Präsident Erdogan war zum größten Teil aus wirtschaftlicher Not für sein Land inszeniert worden. Zwischenzeitlich hat Deutschland den roten Teppich wieder eingerollt und ist zum Tagesgeschäft übergegangen.

Die Weltgemeinschaft hat die Hoffnung auf ein Einlenken des Präsidenten nicht verworfen, ist sich aber auch bewusst, dass “Hoffnung“ noch nie eine Strategie war.
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