Politik

High Heels als politische Waffe?

100-jähriges Frauenwahlrecht


High Heels (Quelle: Schuhhaus Görtz)
GDN - Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hat anlässlich zu 100 Jahren Frauenwahlrecht einige Anmerkungen und Forderungen erhoben, die unsere männlichen Parlamentarier im Bundestag zum Anregen verhelfen sollen.

Katarina Barley (privat)
Quelle: facebook.com/newphoto
Barley fordert eine Änderung des Wahlrechts in Deutschland, um den Frauenanteil im Bundestag zu erhöhen. “Von der Regierungsbank aus schaue ich auf die Fraktionen von AFD, FDP und CDU/ CSU. Da sitzt ganz oft ein Meer von grauen Anzügen. Der Frauenanteil“, sagt sie, “beträgt zwischen 10 bis knapp über 20 Prozent.“ Dies berichtet sie in der “Bild am Sonntag“. “Ändern wird sich das wohl nur durch ein neues Wahlrecht.“ Die Bundesjustizministerin fordert CDU-Generalsekretärin Annegret Kamp-Karrenbauer zu Verhandlungen über eine Wahlrechtsreform auf. Die Ministerin habe “echte Sorge“, dass wir gerade Rückschritte bei der Gleichberechtigung erleben und der Frauenanteil im Bundestag auf drastische Weise auf rund 30 Prozent gesunken sei.
Barley behauptet, dass Frauen in der Politik ungerechter behandelt werden als Männer. Angeblich werde die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles “oft härter und manchmal klar unfairer als ihre männlichen Kollegen“ angegangen, sagt Barley.
Die selbstbewusste Barley moniert, dass insbesondere aus der AFD-Fraktion Schmähungen und Diskriminierung im Parlament zu hören sei. Es gäbe immer noch Männerbünde, bei denen zum guten Ton gehört, Frauen runter zu machen, so Barley weiter.
Die Justizministerin setzt noch eines nach: Sie habe selbst mehrfach erlebt, wie Kleidungsstil bewertet wurde: “Natürlich registriere ich, wenn bei mir über die Länge meiner Röcke diskutiert wird.“ Tatsächlich geht sie in ihren Ausführungen weiter und sagt: Sie lasse sich von Kritikern nicht ihre Kleidung vorschreiben. “Wenn man so groß ist wie ich, dann endet der Standardrock über dem Knie. Soll ich jetzt wirklich aufhören, Röcke und Kleider zu tragen? Ich finde, jede Frau muss das anziehen, was ihr gefällt.“
Die Ministerin trägt gerne High Heels, die manchmal politisch praktisch seien. Einem schwierigen Gesprächspartner im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe zu begegnen, ist ein guter Anfang (Quelle: Spiegel Online).

In Deutschland gilt der 12. November als Geburtsstunde des Frauenwahlrechts. Am Montag findet im Deutschen Museum in Berlin ein Festakt statt, wo auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Rede halten wird.
Es bleibt zu hoffen, dass die Ministerin ebenfalls erkennt, dass Deutschland weittragendere Probleme in sozialpolitischer Gesellschaftsform vor sich herschleppt, die für die deutsche Bevölkerung keine mindere Gewichtung zu Teil wird, als High Heels und kurze Röcke.

Deutschland braucht eine verlässliche Regierung, die auf die Sorgen und Nöte ihrer Bevölkerung eingeht und löst.
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