Technik
United-Internet-Chef fürchtet Verzögerung beim 5G-Ausbau
GDN -
Kurz vor der entscheidenden Beiratssitzung der Bundesnetzagentur zur Versteigerung der neuen 5G-Frequenzen hat United-Internet-Chef Ralph Dommermuth die Auktionsbedingungen scharf kritisiert. "Das hat mit den Zielen im Koalitionsvertrag nicht mehr viel zu tun - wir wollten doch an die Weltspitze im Bereich der digitalen Infrastruktur", sagte Dommermuth der "Welt am Sonntag".
Dabei bezieht er sich auf Formulierungen im Koalitionsvertrag, in denen sich die Bundesregierung auch technologische Ziele gesetzt hat. "Wir forcieren den Ausbau der Mobilfunkversorgung und entwickeln Deutschland zum Leitmarkt für 5G", heißt es darin. 5G bezeichnet die fünfte Generation des Mobilfunks mit deutlich höheren Übertragungsgeschwindigkeiten und schnelleren Reaktionszeiten. 5G macht unter anderem neue Geschäftsmodelle möglich und ist mit Voraussetzung für das autonome Fahren. Die Bundesnetzagentur hat in den vergangenen Wochen die Bedingungen ausgearbeitet, zu denen die nächsten Mobilfunkfrequenzen im kommenden Frühjahr versteigert werden sollen. Der Beirat der Regulierungsbehörde wird sich am Montag abschließend damit beschäftigen. Unter anderem sollen die Mobilfunker sich mit der Auktion verpflichten, bis Ende 2022 pro Netz 1.000 Basisstationen für die nächste Generation des Mobilfunks (5G) aufzubauen. "Mit 1.000 Antennen bis Ende 2022 verzwergen wir uns im Vergleich zu Ländern wie Südkorea, Japan, den USA und China", sagte Dommermuth der Zeitung. Der Wunsch nach einem Leitmarkt für 5G werde leise beerdigt. Dommermuth hat über das Unternehmen 1&1 Drillisch mehrere Millionen Mobilfunknutzer unter Vertrag, nutzt dafür aber fremde Mobilfunknetze. Er gilt als ein möglicher Teilnehmer der 5G-Versteigerung.
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