Technik
Habeck: Twitter verändert Nutzer
GDN -
Nach seinem Abschied von Twitter hat Grünen-Chef Robert Habeck beschrieben, wie das Twittern seinen Gemütszustand verändert hat. "Politiker müssen damit rechnen, dass die Hälfte der Reaktionen auf ihre Tweets negativ sind, oft kommen Beleidigungen, manchmal werden Todesarten aufgezählt, die man sterben soll", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Man könne das ignorieren oder an sich heranlassen, immun gegen Kritik werden oder depressiv. Er habe schon einige Monate "jede Menge Unzufriedenheit" verspürt, bevor er dem Netzwerk diese Woche den Rücken kehrte. Habeck beschreibt Twitter als einen Ort, an dem sich "oft die Lautesten und Aggressivsten" durchsetzen. Anders als beispielsweise in Talkshows gebe es keine Moderation, so fehle die Kontrolle: "Das macht einerseits den Charme des Mediums aus, hier kann jeder mit einem originellen Spruch erfolgreich sein." Andererseits aber habe "das Ausgewogene, das Nachdenkliche, das aufeinander Bezogene" dort "keinen Raum". Dass Twitter den Gemütszustand seiner Nutzer verändere, könne "nützlich sein, wenn die ganze Welt gegen eine Ungerechtigkeit oder ein Todesurteil aufsteht". Für ihn selbst sei der Abschied aber "eine Befreiung" gewesen. Der Vorsitzende der Grünen hatte Anfang der Woche verkündet, dass er sich von Twitter und Facebook verabschiede, und sein Twitter-Profil gelöscht.
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