Vermischtes
Kardinal Marx: Kirche muss sich an der Gerechtigkeitsdebatte beteiligen
GDN -
Im Wahljahr 2013 muss sich die Kirche an der Gerechtigkeitsdebatte beteiligen, fordert der Erzbischof von München, Reinhard Kardinal Marx. "Wir als Kirche müssen in die Debatte einbringen, dass die, die unten sind, die Geringqualifizierten, Schwachen, Kranken, am dringendsten Hilfe brauchen", sagte er der "Welt".
Schließlich könnten sich die "Starken und Vermögenden" in der Regel ganz gut selbst helfen. Marx hat den Eindruck, dass die Anregungen der Kirche auf fruchtbaren Boden fallen, denn die Politiker "äußern durchaus den Wunsch, dass die Kirchen sich zu Wort melden, sich einmischen." Gleichzeitig äußerte der Erzbischof von München die Sorge, "dass im globalen Wettbewerb unsere sozialen Standards unter Druck kommen". Dabei gehe es allerdings nicht nur um Geld: "Gerechtigkeit misst sich nicht an der Höhe der verteilten Mittel, sondern auch am Wie und an den Wirkungen." Prekäre Arbeitsverhältnisse und Verhärtungen beim Thema Armut könnten einen nicht kalt lassen. Eine besonders verhängnisvolle Rolle spiele dabei die Staatsverschuldung. Marx: "Die Verschuldung ist der Kern der gesamten Krise. Die Abhängigkeit von den Finanzmärkten hängt ja mit der Höhe der Staatsverschuldung zusammen. Dass man damit angefangen hat, ist ein großer Sündenfall der Sozialen Marktwirtschaft, er resultiert aus der Ideologie des fraglos vorausgesetzten permanenten Wachstums. Von ihr muss man sich abwenden."
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