Vermischtes
Rabbi Rosen nimmt Bischof Müller nach "Pogrom"-Vergleich in Schutz
GDN -
Nach seinen umstrittenen Interviewäußerungen über eine aufkommende "Pogromstimmung" gegen die katholische Kirche bekommt der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Ludwig Gerhard Müller, Unterstützung eines hohen jüdischen Geistlichen. Der internationale Direktor des amerikanisch-jüdischen Komitees für interreligiöse Angelegenheiten, Rabbi David Rosen, nahm Müller gegen den Vorwurf von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) in Schutz, die dem Erzbischof einen Holocaust-Vergleich unterstellt hatte.
"Kein Vergleich mit den Grausamkeiten der Schoah ist je angemessen", sagte Rosen der "Welt". "Ebenso klar ist für jeden vernünftigen Menschen, der die Worte Erzbischof Müllers nachliest, aber auch, dass ein solcher Vergleich keineswegs in dessen Absicht war. Dies dem Interview zu entnehmen, kann nur das Ergebnis einer böswilligen Absicht sein." Müller hatte in der "Welt" gezielte Diskreditierungs-Kampagnen gegen die katholische Kirche in Nordamerika und Europa beklagt. Diese hätten erreicht, "dass Geistliche in manchen Bereichen schon jetzt ganz öffentlich angepöbelt werden", sagte der frühere Regensburger Bischof. Es wachse eine "künstlich erzeugte Wut, die gelegentlich schon heute an eine Pogromstimmung erinnert". Leutheusser-Schnarrenberger entgegnete in der "Welt am Sonntag": "Vergleiche mit dem Holocaust sind geschmacklos, wenn es um unterschiedliche Auffassungen in unserer Gesellschaft zu aktuellen Fragen wie auch der Rolle der Ehe, Familie und eingetragenen Lebenspartnerschaften geht."
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